Nach dem Ausbruch der hochansteckenden Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg ruft der Landkreis Grafschaft Bentheim die Jägerinnen und Jäger zu besonderer Wachsamkeit auf. Da die Viruserkrankung alle Klauentiere befallen kann, sind beispielsweise auch Rot-, Reh- und Damwild sowie Wildschweine gefährdet. Gerade Wildtiere würden aber meist keine Symptome zeigen, obwohl sie hochansteckend sind und das Virus leicht übertragen können. Die Gefahr, das Virus in die Grafschaft einzuschleppen, sei hoch, erklärt Kreisveterinär Dr. Hermann Kramer. Momentan sei nicht bekannt, wo das Virus überall aktiv ist und ob es weitere Fälle – auch unter den Wildtieren – gibt. Ein direkter Ausbruch der MKS in der Grafschaft, bei dem aus Seuchenschutzgründen etliche Tiere getötet werden müssten, wäre in diesem landwirtschaftlich geprägten Landkreis eine Katastrophe, macht Dezernentin Dr. Elke Bertke deutlich. Gemeinsam appellieren Jägerschaft und Landkreis an alle Jägerinnen und Jäger, folgende Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen:
- auf Jagdreisen nach Brandenburg bis auf Weiteres verzichten
- Wild oder Wildfleisch aus Brandenburg nicht in die Grafschaft Bentheim einführen
- nach Jagdreisen in die Umgebung von Brandenburg alle Fahrzeuge gründlich in der Waschstraße und nicht zu Hause auf dem eigenen Hof reinigen
- Jagdausrüstung und Jagdkleidung nach der Jagd gründlich säubern
landwirtschaftliche Betriebe, die Klauentiere halten, nicht direkt nach der Jagd betreten - Wildtierbestände in eigenen Revieren mit erhöhter Aufmerksamkeit beobachten und auffällige Veränderungen umgehend dem Veterinäramt melden
- bei Kontakt zu Fallwild und kranken Wildtieren Biosicherheitsmaßnahmen beachten