UPDATE: Lagerstättenwasser sickert auch durch zweites defektes Rohr in den Boden

In Emlichheim ist möglicherweise auch durch ein zweites Leck sogenanntes Lagerstättenwasser in den Boden gelangt. Das schreibt der NDR. Das Unternehmen Wintershall, Betreiber der Ölförderanlage, hat heute bekannt gegeben, dass in einem weiteren Bohrrohr durch Korrosion ein zweites Loch entstanden ist. Es sei wahrscheinlich, dass auch hier giftiges Wasser ausgetreten und in den Boden gelangt ist. Bereits gestern war ein Leck an einem verrosteten Bohrloch entdeckt worden, durch das vier Jahre lang insgesamt rund 220 Millionen Liter vergiftetes Wasser in den Boden gesickert war. Der Landkreis Grafschaft Bentheim und die Gemeinde Emlichheim sehen jetzt Klärungsbedarf. Samtgemeindebürgermeisterin Daniela Kösters sei schockiert, dass die Lecks so lange nicht auffallen konnten. Sie möchte jetzt prüfen, wie sich das giftige Wasser schon im Boden verteilt hat. Laut einem vorläufigen Gutachten der zuständigen Bergbaubehörde ist das oberflächennahe Grundwasser nicht kontaminiert. Die Gefahr bestehe aber potenziell, heißt es. Denn das Wasser soll bereits von 150 Meter auf 130 Meter Tiefe gestiegen sein. Genauere Erkenntnisse soll eine Tiefenbohrung liefern. Die Untersuchungen können bis zu sechs Wochen dauern. Das niedersächsische Wirtschaftsministerium hat auch bereits weitere Maßnahmen angeordnet. Bis zum 05. August müssen demnach alle Unternehmen der Erdöl- und Erdgasindustrie in Niedersachsen ihre Einpressbohrungen überprüfen und Informationen zu ihren Anlagen liefern.

Foto: © Bernd Wüstneck/dpa

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