Kurz vor dem Abschluss des dreitägigen Erörterungstermins zum Ausbau der Brennelementefabrik Framatome ANF in Lingen unter Beteiligung der russischen Atombehörde Rosatom, sehen sich die Anti-Atom-Organisationen in ihren Bedenken bestätigt. Laut einer gemeinsamen Mitteilung beteiligter Umweltgruppen und -organisationen gab Framatome zu, dass im Frühjahr rund 20 Rosatom-Mitarbeiter ohne Sicherheitsüberprüfung mehrere Wochen lang in Lingen tätig waren, um dort Framatome-Mitarbeiter zu schulen. Zudem sei bekannt geworden, dass Framatome ausschließlich auf eine Zusammenarbeit mit Rosatom setze, obwohl auch andere Brennelementehersteller zur Verfügung stünden. Es zeichne sich ab, dass die Lizenzkooperation langfristig bestehen könnte, entgegen früheren Aussagen, dass sie nur eine „kurzfristige Übergangslösung“ sei. Kritik wird auch an der fehlenden Transparenz zu Rosatoms Rolle bei der militärischen Besetzung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja sowie an der weitgehenden Abhängigkeit von russischen Vorprodukten für die VVER-Brennelemente geübt. Dies eröffne potenziell Risiken für Manipulationen und Sabotage in den belieferten Atomkraftwerken, so Alexander Vent vom Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland.