Tierquälerei bestätigt: Verantwortliche der größten Schweinemast Niedersachsens verurteilt

Heute wurden die Verantwortlichen der größten Schweinemast Niedersachsen in Sustrum vom Amtsgericht Papenburg verurteilt. Dem Betrieb wird Tierquälerei vorgeworfen. Heute fand der vierte und letzte Verhandlungstag statt. Das Gericht verurteilte die beiden Schweinemäster jeweils zu je 85 Tagessätzen zu je 100 Euro. Zudem tragen die Verurteilten die Gerichts- und Gutachterkosten, die sich vermutlich auf insgesamt fast 20.000 Euro belaufen werden. Das berichtet das Deutsche Tierschutzbüro heute Nachmittag. Das Tierschutzbüro hatte Mitte 2020 Bilder von dem Schweinemastbetrieb veröffentlicht und daraufhin Strafanzeige erstattet. Das Veterinäramt in Meppen hatte die Missstände bei einer Kontrolle ebenfalls festgestellt. Die Bilder vom Deutschen Tierschutzbüro zeigen kranke und verletzte Tiere, die nicht in einer Krankenbucht separiert und tierärztlich versorgt worden sind. In den Nächten, die dokumentiert sind, wurde das Trinkwasser abgestellt und es wurden tote Tiere zwischen den Lebenden gefunden. Durch das Gerichtsverfahren wurde auch bekannt, dass nur drei Personen regelmäßig vor Ort arbeiteten. Das Verfahren wurde zunächst auf zwei Verhandlungstage angesetzt, am Ende waren es vier. Die Verteidiger wollten das Bildmaterial noch durch einen Gutachter prüfen lassen, was das Verfahren noch in die Länge gezogen hätte. Die Anwälte behaupteten, dass das Bildmaterial manipuliert worden sei und es Zwischenschnitte gäbe. Kurz vor der Urteilsverkündung demonstrierten rund 10 Personen vor dem Amtsgericht in Papenburg und forderten eine Verurteilung der Tierquäler. Zu der Demonstration hatte das Deutsche Tierschutzbüro aufgerufen. In dem Sustrumer Betrieb werden pro Jahr rund 45.000 Schweine gemästet. Betreiber der Mastanlage ist eine GmbH aus Herzlake.

Symbolbild: © Adobe Stock

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest

Programm