In dem Prozess um gefälschte Windkraftprojekte vor dem Landgericht Osnabrück hat heute einer der Hauptverdächtigen die betrügerischen Taten eingeräumt. Seinen Vertragspartnern sei es letztendlich egal gewesen, ob die Projekte auch wirklich umgesetzt wurden, so der 31-jährige Emsländer. Er habe zum Teil auch schlecht gefälschte Unterlagen eingereicht. Die seien bei der Prüfung durch renommierte Anwaltskanzleien nicht aufgefallen. Er habe sich selber darüber gewundert, so der Unternehmer weiter. Ursprünglich habe er sich sehr enthusiastisch für den Ausbau der Windenergie eingesetzt. «Irgendwann sind wir falsch abgebogen», sagte er. Die Sache habe eine Eigendynamik entwickelt, der er sich nicht habe entziehen können. Insgesamt fünf Angeklagte müssen sich seit Ende August vor dem Landgericht verantworten. Sie sollen Energiegesellschaften mit gefälschten Dokumenten über die Existenz von Windparks getäuscht und diese nicht existierenden Projekte vermarktet haben. Der Schaden soll sich laut Staatsanwaltschaft auf rund zehn Millionen Euro belaufen. Für den Fall eines Geständnisses hatte die Kammer eine Verständigung in Aussicht gestellt.
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