Die IG BAU Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim warnt vor einer neuen „Asbest-Gefahr“ und fordert ein Förderprogramm zur Warnung für Bauarbeiter und Heimwerker. Im Emsland seien 50.000 und in der Grafschaft Bentheim 23.000 Wohnhäuser von sogenannten „Asbest-Fallen“ bei einer Sanierung betroffen. So steht es heute in einer Pressemitteilung der Bau-Gewerkschaft. Tonnen von Baumaterial mit Asbest stecken im Emsland und der Grafschaft in Altbauten, denn in den Jahren 1950 bis 1989 kamen diese Baustoffe intensiv zum Einsatz, sagt der stellvertretende Bezirksvorsitzende Herbert Hilbrink von der IG Bau. Dazu kommen noch Gewerbegebäude, Garagen, Ställe und Scheunen in der Landwirtschaft. In den vier Jahrzehnten wurden im Emsland bei rund 50.000 Wohnhäusern, 66.400 Wohnungen neu gebaut, das sind 48 Prozent aller Wohngebäude, die es heute im Kreis gibt. In der Grafschaft sind bei 23.200 Wohnhäusern, 31.600 Wohnungen neu gebaut worden. Dies betrifft 51 Prozent. Das Ergebnis stammt von der „Situationsanalyse Asbest“, die die Bau-Gewerkschaft beim Pestel-Institut Hannover in Auftrag gegeben hat. Asbest ist ein krebserregender Stoff. Wer in einem asbestbelasteten Haus lebt, müsse sich trotzdem erst einmal keine Sorgen machen. Erst bei Sanierungsarbeiten würde es kritisch, weil Asbest freigesetzt wird. Eine Diagnose könne jedoch bis zu 30 Jahre dauern. Die IG Bau fordert einen Schadstoff-Gebäudepass mit unterschiedlichen Gefahrenstufen für die jeweilige Asbest-Belastung eines Gebäudes.
Foto © IG Bau Bezirksverband Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim