Das Bistum Osnabrück hat erneut mehr Kirchenaustritte als im Vorjahr verzeichnet. Nach Angaben des Bistums geht das aus der heute vorgelegten Jahresstatistik für das Jahr 2022 hervor. Demnach sind im vergangenen Jahr insgesamt 10.500 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Mit diesem Wert erreicht die Zahl der Austritte demnach einen neuen Höchststand. Die Zahl der Katholiken im Bistum gehe im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 520.000 zurück. Ein Aufwärtstrend sei hingegen bei der Zahl der Taufen und Hochzeiten zu erkennen. Dabei hat sich die Zahl der Hochzeiten im selben Zeitraum sogar verdoppelt. Auch die Anzahl an Besuchen des Gottesdienstes ist von etwa 4 Prozent auf 5,5 Prozent gestiegen. Laut Domkapitular Ulrich Beckwermert seien die Gründe für die hohe Zahl von Kirchenaustritten vielfältig. Einer der Gründe sei sicher der in der Vergangenheit häufig mangelhafte Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche. Auch Enttäuschung über zum Teil fehlende Reformbereitschaft in der katholischen Kirche, etwa im Umgang mit Macht oder der Rolle der Frau, spielten ihm zufolge bei Vielen eine Rolle. Andere wollten möglicherweise vor allem keine Kirchensteuer zahlen.